Micha Marx Vom Leben gezeichnet
Micha Marx ist ein Meister des Lichtbildvortrags. Was sich zunächst nach Diavortrag mit
beschwipstem Onkel anhört, entpuppt sich sogleich als echte Neuheit in der Kleinkunstwelt. Am
liebsten präsentiert der charmante Ausnahmeschwabe und preisgekrönte Illustrator dem Publikum
nämlich selbstgemachte Zeichnungen: Eine Kritzelei nach der anderen wird dem Publikum per Beamer-
Projektion präsentiert, begleitet von Michas trockenen und zugleich pointierten Ausführungen.
In seinem Bühnenprogramm „Vom Leben gezeichnet“ präsentiert Micha Marx ein abendfüllendes „Bestof“
seiner in drei Jahrzehnten sorgfältig gesammelten und nachträglich bebilderten Traumata.
Von der Kindheit in der Provinz bis hin zur postpubertären Midlife-Crisis mit Anfang 30: Seine
Bildergeschichten erzählen von biowaffenbewehrten Säuglingen und amourösen Anwandlungen auf dem
Pausenhof ebenso wie von Hamsterfamilien in Sozialwohnungen aus Legosteinen. Auch von seinen
studentischen WG-Erfahrungen – beispielsweise die Besteigung des Mount Leergut – bleibt das
Publikum nicht unbehelligt.
Alles in allem macht Micha aber besonders seine schwäbische Herkunft zu schaffen. So werden
tote Haustiere schonmal gnadenlos zum Verkäufer zurückgebracht (klarer Gwährleischdungsfall!).
Spätestens der Integrationskurs „Schwäbisch für Anfänger“, „Rumba-Marco“ oder „Salsa-Sabine“
versetzen das Publikum dann in absolute Ekstase. Originale Tagebucheinträge und Beschwerdebriefe
aus den Schubladen des Kritzelkünstlers runden den Abend ab. Mit seinen originellen Zeichnungen,
den liebevollen und zugleich rotzigen Cartoonfiguren und seiner einzigartigen Bühnenpräsenz
schafft Micha Marx eine sexuell aufgeladene Atmosphäre, wie man sie sonst nur aus einem
unklimatisierten Fiat Polo kennt.
Nichtsdestotrotz wurde der kauzige Exilschwabe bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Neben
dem 1. Platz bei den „Kabarett-Talenten“ in Linz (Österreich), dem 1. Platz beim „LesArt“-Preis
(Esslingen), sowie dem 2. Platz beim „Comedy Slam“ wurde Micha Marx Finalist beim renommierten
„Wiener Kabarett Festival“.